Präsentismus – Warum steigende Fehlzeiten etwas Gutes sein können!

 

“Warum möchten Sie ein betriebliches Gesundheitsmanagement einführen?“ – „Wir haben sehr hohe Fehlzeiten, die wollen wir reduzieren!“

Oft sind die Krankenstände der ausschlaggebende Grund für Unternehmen, ein betriebliches Gesundheitsmanagement einzuführen. Denn Arbeitsunfähigkeitstage führen zu Produktions- und Bruttowertschöpfungsausfällen.

 

Doch davon auszugehen, dass niedrigere Krankenstände mit einer gesunden Belegschaft einhergehen, ist nicht weit genug gedacht. Oft wird dabei nicht beachtet, dass viele Beschäftigte auch krank zur Arbeit gehen – und das ist ein viel größeres Problem.

Es kann viele verschiedene Gründe geben, warum Mitarbeitende krank arbeiten, z.B. eine hohe Arbeitsbelastung, der Glaube, dass man unverzichtbar wäre, das Bedürfnis, die Kolleg:innen nicht im Stich zu lassen oder die Angst um den Arbeitsplatz. Dieses Phänomen wird als Präsentismus bezeichnet und kostet Unternehmen weit mehr als Arbeitsunfähigkeitstage. Betroffene Mitarbeitende machen mehr Fehler, arbeiten langsamer und brauchen aufgrund von nachlassender Konzentration mehr Pausen, wodurch die Produktivität leidet.
Insgesamt liegt der Anteil der krankheitsbedingten Kosten zu zwei Drittel beim Präsentismus!

Gesamtkosten bei ca. 2.483.950€ pro Jahr

Schauen wir uns einmal an einer Beispielrechnung an, wie hoch die Kosten durch Krankheit für ein Unternehmen mit 150 Beschäftigten ist.

Dafür müssen wir erst einmal die Kosten für einen krankheitsbedingt abwesenden Mitarbeitenden berechnen:

Durchschnitt bei 15,1 Fehltagen pro Person*:

  • Kosten je Fehltage**: 124€
  • Ausfall Bruttowertschöpfung je Fehltag**: 205€

    → 329€ pro Person pro Tag

  • krankheitsbedingte Abwesenheit:
    15,1 Fehltagen pro Person* (30% der Gesamtkosten)
    → nur AU und BWS**-Verlust:
    15,1 x 150 x 329€ = 745.185€
  • Präsentismus:
    BWS**-Verlust (60% der Gesamtkosten)
    Zusätzlich 1.490.370€

Die Gesamtkosten durch Krankheit und gesundheitliche Beschwerden in einem Unternehmen mit 150 Mitarbeitenden liegen damit pro Jahr bei ca. 2.483.950€!

* TK – Gesundheitsreport 2021 (Durchschnitt Fehltage durch Krankheit nur mit AU)
** baua – Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfähigkeit 2020

Was können wir dagegen tun?

Ein Bestandteil ist, das Gesundheitsbewusstsein der Mitarbeitenden zu steigern. Noch wichtiger aber ist die Anpassung der Unternehmenskultur und des Führungsverhaltens zur mehr Verständnis in Bezug auf die Gesundheit.
Das bedeutet allerdings im Umkehrschluss, dass zunächst die Arbeitsunfähigkeitstage steigen werden! Denn die Mitarbeitenden werden dazu ermutigt, auf ihre Gesundheit zu achten und zuhause zu bleiben (und auch von dort aus nicht zu arbeiten), wenn sie krank sind.
Von den steigenden Zahlen sollte man sich also nicht abschrecken lassen, auch wenn sie erst langfristig wieder sinken werden. Denn sie sind ein wichtiger Schritt gegen den Präsentismus und damit gegen hohe krankheitsbedingte Kosten.

 

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Betriebliches Gesundheitsmanagement

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